Libacco: Elektroschocker & Lungenfunktionstests - aus dem Alltag eines Shop-Betreibers
Eines Abends im Jahr 2011: Am Flughafen von Sankt Petersburg verzweifelte Christian Tänzer. Er hatte seinen Rückflug verpasst und sein russisches Visum war nur noch wenige Stunden gültig. „Laut den russischen Polizisten am Flughafen hätte mir der Knast gedroht, wenn ich das Land nicht bis Mitternacht verlassen hätte.“ Trotz akutem Zeitdruck ließ sich Chris von einem Promo-Team für E-Zigaretten einige Minuten aufhalten, weil er so fasziniert von der „rauchlosen Nikotin-Inhalation“ war. Dank eines rasenden Taxifahrers schaffte er den Grenzübertritt nach Finnland fünf Minuten vor Mitternacht. „Am nächsten Tag habe ich meine erste E-Zigarette im Internet bestellt“, erinnert sich Chris.
Obwohl Chris anfangs nicht vorhatte, mit dem Rauchen aufzuhören, griff er unbewusst immer seltener zur Tabakzigarette und stattdessen immer häufiger zur Dampfe. Schmackhafte Liquids, wie die Produkte von happy liquid, die seit 2018 bei Libacco verkauft werden, machen E-Zigaretten für ihn zu einem besseren Genussmittel als den klassischen Glimmstängeln.

Auch seine Frau und Libacco-Mitbegründerin Bianca Tänzer dampfte 2011 zum ersten Mal. „Wir hatten damals schon überlegt, den ersten E-Zigaretten-Laden in NRW zu eröffnen, waren aber letztlich doch zu feige und zu glücklich in unseren derzeitigen Jobs“, blickt Bianca zurück.
Wie butterweiches Klopapier eine Dampfer-Karriere in Schwung brachte
Chris träumte immer von der Selbstständigkeit und hatte irgendwann eine Liste von 88 Geschäftsideen. „Nachdem ich als Papier-Ingenieur daran gearbeitet hatte, Klopapier weicher zu machen, wollte ich etwas tun, das mehr Wirkung auf das Leben anderer hat“, konstatiert Chris. 2015 wagten Bianca und Chris den Schritt in die Selbständigkeit zunächst mit einem Onlineshop. Im August 2016 folgte der Vape-Shop in Köln, das fast neben der Kölner Uniklinik liegt. Schon nach kurzer Zeit haben sie Verstärkung im Geschäft bekommen: Ju-Yong Chang ist der Dritte im Bunde.
Kunden kommen von überall her in den Laden – und mit unterschiedlichen Ansinnen. „Ein durchgeknallter Kunde kam wegen eines defekten Pico-Akkuträgers mit einem Elektroschocker in den Laden gerannt und ist auf uns losgegangen. Dem Corona-Spuckschutz sei Dank kam es nur zu einer leichten Schürfwunde. Hätte er gewusst, dass wir eine Zufriedenheitsgarantie haben, hätte er sich den Auftritt vielleicht gespart,“ erzählt Chris von einer kuriosen Episode in der Libacco-Geschichte.
Libacco hat einen sehr hohen Frauenanteil im Kundenstamm. Chris ist überzeugt, dass dies an Bianca liegt: „Frauen ziehen Frauen an – jedoch ohne Männer abzuschrecken.“ Da es viele Raucherinnen gibt, liegt noch viel Potenzial darin, Frauen besser zu adressieren. „Ju und ich sprechen oft zu technisch und kompliziert, während es Bianca schafft die gleichen Dinge viel einfacher zu erklären“, bemerkt Chris anerkennend. 10 Tipps für E-Zigaretten-Einsteiger und einen Vorgeschmack auf die umfangreiche Beratung des Libacco-Teams erhalten Sie in Biancas Video.
Einen hohen Anteil ihrer Kunden machen die Mitarbeiter der Uniklinik aus. Die Nähe zum Klinikum sorgt dafür, dass einige Pneumologen und Onkologen sogar ihre Patienten zu Libacco schicken.
Versuchskaninchen Ju
„Blickt ihr bei den ganzen Verdampfern überhaupt noch durch?“, wollen wir von den Ladenbesitzern wissen. Die Tänzers gestehen: „Nein, es ist nicht mehr möglich jeden Verdampfer ausgiebig zu testen. Man muss eine Vorauswahl treffen. Die testen wir dann und nehmen die besten davon mit ins Sortiment.“ Libacco verkauft also nur Produkte, die die Mitarbeitenden zuvor selbst getestet haben. „Und wie steht es um die gigantische Auswahl an Liquids? Probiert ihr gerne neue Sorten aus?“, fragen wir weiter. „Nicht wirklich, dafür haben wir aber Ju“, schmunzeln die Tänzers.
Ju begann 2013 zu dampfen, um mit dem Rauchen aufzuhören. Aber die Entwöhnungshilfe wurde schnell zum Hobby und das Einsteiger-Gerät durch mechanische Akkuträger, Tröpfler etc. ersetzt, die er mit Begeisterung sammelt und wickelt. „Heute stelle ich sogar meine eigenen Coils her. Meine Lieblingswicklung ist die Ultra-Fine-Fused-Clapton“, verklickert uns Ju mit einem Lächeln mit Gesicht.
Während sich Chris und Bianca schon in der Jugend gefunden haben, stieß Nachbar Ju als einer der ersten Kunden zu Libacco. Zwei Jahre lang witzelten sie, dass Ju seinen Job als Tanzlehrer kündigt, um für Libacco zu arbeiten. Und so kam es letztendlich auch. Jetzt sind Chris und Bianca sehr dankbar dafür, dass Ju „unsere Kunden immer mit so viel Elan, Kompetenz und guter Laune begeistert. Wir hoffen, dass er uns bis zur Rente erhalten bleibt!“
Gerade während der durch die Liquidsteuer ausgelösten, längeren Lieferzeiten der Hersteller hatte Ju einige Liquids zu dampfen. Denn um Engpässe zu überbrücken und die Kundennachfrage bedienen zu können, nahm Libacco neue Marken ins Sortiment auf, die vor Verkaufsstart natürlich erst einmal ausgiebig von Ju getestet werden mussten.
Hohe Maßstäbe an Produktqualität
Was den Shop von Libacco seit jeher besonders macht, sind die hohen Maßstäbe, die das Betreiber-Team an Transparenz, Produktsicherheit und exzellenten Service legt. Bevor Akkuzellen verkauft werden, lädt Libacco sie auf und misst die dabei entstehende Temperatur sowie den Innenwiderstand, um höchste Sicherheit zu gewährleisten.
Eine von Libacco erstellte „Liquidampel“ hilft den Kunden, schnell zu erkennen, wo die Liquids herkommen und welche Liquids von verantwortungsvollen Herstellern wie happy liquid stammen und für Kunststofftanks geeignet sind.
„Wenn wir die Hersteller mit unseren Fragen konfrontieren, erkennen wir schnell, wie sie ticken. Da haben wir schon viele entrüstete Antworten bekommen“, plaudert Chris aus dem Nähkästchen. Es gebe durchaus deutsche Hersteller, die solche Fragen als überflüssig abkanzeln. Im Sicherheitsdatenblatt ihrer Produkte tauchen dann aber (mittlerweile verbotene) Diketone auf. „Made in Germany“ ist für die Tänzers keine automatische Garantie für Qualität und Produktsicherheit. Die Libacco-Inhaber möchten, dass ihre Kunden wissen, was sie dampfen und woher die Inhaltsstoffe herkommen, die sie mehrere Hunderte Male am Tag inhalieren.
„Es gibt unseres Wissens keinen anderen Liquidhersteller in Deutschland, der so sehr auf Produktsicherheit bedacht ist. Jede einzelne unserer vielen Fragen zur Abfüllung, den Inhaltsstoffen und deren Herkunft wurde immer perfekt beantwortet“, bescheinigt Chris happy liquid. Die meisten anderen Liquid-Hersteller müssten erst beim Aromalieferanten nachfragen, ob Triacetin drin ist. Zudem gebe es höchstens zwei andere Hersteller, die komplett auf Sucralose verzichten. „Aber Happy Liquid ist nicht eingeknickt, sondern ist der eigenen Linie immer treu geblieben“, rechnet Chris dem Unternehmen aus München hoch an. Dies ist besonders bemerkenswert, da sich Liquids mit diesem süßen Zusatzstoff seiner Erfahrung nach leichter verkaufen lassen.
Chris positioniert sich auch klar gegen Disposables und boykottiert die Einweg-E-Zigaretten aus drei Gründen:
- „Ein großer deutscher Importeur, der die Dinger im Labor analysiert, verriet mir, dass die beliebteste Disposable-Marke, je nach Geschmacksrichtung, 4-7%Sucralose– das ist fast das 100-fache von gängigen sucralosehaltigen Liquids – und insgesamt bis zu 30% Zusatzstoffe enthält. Auf Produktsicherheit wird hier komplett gepfiffen.“
- „Dadurch sind sie so quietschsüß und intensiv, dass sie größtenteils von Jugendlichen gedampft werden. E-Zigaretten sollten eine Hilfe für Raucher sein und nicht zum Jugend-Hype vermarktet werden.“
- „Millionen von Akkus landen durch die Disposables täglich im Hausmüll. Ökologisch betrachtet ist das absoluter Wahnsinn.“
Chris‘ Fazit: „Nichts macht unsere Branche so angreifbar wie Disposables.“

Wir wollen „Nichtraucher machen“
Ein gratis Lungenfunktionstest hilft Umsteigern zu beobachten, wie sich ihre Lunge erholt. Darüber hinaus bietet Libacco einen kostenlosen Recherche-Service für alle gesundheitlichen Fragen an, um auf wissenschaftlichen Grundlagen zu beraten. Das Team enttarnte Fake News, fasst Studien zusammen und erklärt die Regeln für Akkusicherheit.
Libacco schreibt sich auf die Fahne, auch geschäftsschädigende Dinge zu tun, wenn sie aus Kundensicht sinnvoll erscheinen. Das Trio empfiehlt zum Beispiel weniger zu dampfen, warnt vor umstrittenen Inhaltsstoffen wie Sucralose und weist auf die Nachteile einzelner Geräte hin. Mit dem Rauchstopp-Zentrum haben die drei einen Shop im Shop eröffnet, um Rauchern dabei zu helfen, von Zigaretten wegzukommen. Die E-Zigarette ist nur eine von mehreren Möglichkeiten, um dieses Ziel zu erreichen.
„78% der Dampfer schaffen den vollständigen Umstieg leider nicht. Darum planen wir gerade weitere Inhalte zu dem Thema und verbessern stetig unser Umstiegsbegleitprogramm“, informiert Chris. Eigentlich ist ihr Rauchstopp-Zentrum eher ein „Harm Reduction Center“, allerdings kennen den Begriff die Wenigsten. „Das heißt, wir wollen den Kunden dabei helfen unnötige Risiken zu minimieren und ihr persönliches Ziel zu erreichen – auch wenn es kein politisch korrektes Ziel ist.“ Das Trio hilft dabei, den Zigaretten-Konsum zu reduzieren und sicherer zu rauchen.
Chris berichtet von einem Paradebeispiel aus dem Libacco-Alltag: „Eine Kundin, die nach 50 Jahre Kette rauchen, laut unserem Lungenfunktionstest, noch eine Nichtraucherlunge hatte. Sie erklärte dann, dass sie nur sehr flach in den obersten Teil der Lunge inhaliert. Daraufhin habe ich recherchiert und festgestellt, dass auch Studien bestätigen, dass Raucher, die flacher inhalieren, ein viel kleineres gesundheitliches Risiko tragen. Für mich ist es bis heute unverständlich, dass niemand über solche Aspekte spricht. Sowohl beim Rauchen als auch beim Dampfen wird von offiziellen Stellen ausschließlich gewarnt und pauschal verteufelt, anstatt auf Unterschiede hinzuweisen, von denen Millionen Menschen profitieren könnten.“
Für den Einstieg ins Dampfer-Leben eignen sich Tabakliquids, „weil die sowohl zum Bier als auch zum Kaffee passen“. Ihren eigenen Bio-Kaffee und die persönliche Beratung sehen die Libacco-Inhaber übrigens als Hauptgrund dafür, dass die Dampfer zu ihnen in den Laden kommen, statt online zu kaufen.
Backendampfer aus Leidenschaft
Die Libacco-Inhaber schwören aufs Backendampfen, weil es dem Rauchen einer Zigarette am nächsten kommt. „Ich mag diesen kurzen, knackigenThroat Hitlieber als den langen DL-Hit“, gesteht Chris und zählt die Vorteile des Mouth-to-lung-Dampfens (MTL) auf:
- Weniger Liquid- und Stromverbrauch,
- kleinere Wolken, die Umstehende viel weniger stören und
- kaum ein Risiko, einen Rauchmelder auszulösen.
„Und vermutlich ist MTL auch lungenschonender – vor allem wenn man nicht allzu tief inhaliert“, so Chris.
„Ich freue mich immer noch jeden Tag, wenn ich den Laden aufschließe“, zieht Bianca nach sieben Jahren physischen Libacco-Store ein mehr als befriedigendes Zwischenfazit.
Ob das Inhaber-Paar den Happy Club Mix – einen der Verkaufsschlager – schon selbst probiert hat, oder nur Ju kosten ließ? Fragen Sie das Libacco-Team bei einem Besuch in Köln doch einfach selbst!

