Zugtechniken: Backendampfen vs. Lungendampfen

Dampfen will gelernt sein? Klingt komisch, ist aber so: Ähnlich wie beim Rauchen gibt es unterschiedliche Zugtechniken beim Dampfen. Wer die Zugtechnik beibehält, die er vom Rauchen einer Zigarette kennt, wird unter Umständen sogar ein leicht enttäuschendes Erlebnis mit seiner E-Zigarette haben. Damit das nicht passiert, erklären wir, welche Inhalationstechniken es beim Dampfen gibt und was sie ausmacht.

Fast schon kunstvoll: Dampf in der Lunge

Backendampfen – MTL

Backendampfen: Dampf zuerst im Mund aufnehmen und dann in die Lunge ziehen. Ein anderer Begriff für Backendampfen ist die englische Abkürzung MTL, diese bedeutet nichts anderer als Mouth-to-Lung, also Mund-zu-Lunge dampfen. Oft kommen fertige E-Zigaretten (POD-Systeme) zum Einsatz.

Vorteile:
- Liquids mit viel Nikotin können gedampft werden
- Näher an der Tabakzigarette
- Einfachere Handhabung
- Komplett fertige Liquids erhältlich
- Niedriger Verbrauch
Nachteile:
- Bei komplexen Liquids eventuell nicht so starker Geschmack
- Weniger Dampf

Lungendampfen – DTL

Lungendampfen: Dampf wird direkt in die Lunge gezogen. Für Lungendampfen wird häufig durch die englische Abkürzung DTL oder DL ersetzt. DTL bedeutet nichts anderes als Direct-to-Lung, also direkt in die Lunge ziehen. Manchmal findet sich auch die Bezeichnung Sub-Ohm-Dampfen, dies bezieht sich auf die Ohm-Zahl der verwendeten Wicklungen oder Coils (Spulen) von unter einem Ohm. Coils oder selbstgefertigte Wicklungen haben einen Widerstand von deutlich unter 1 Ohm.

Vorteile:
- Geschmack der Liquids kann besser transportiert werden
- Vielfältige Einstellmöglichkeiten begünstigen Individualisierung
- Nikotinstärken durch Mischen anpassbar
- Riesige Dampfwolken
Nachteile:
- Nur Liquids mit weniger Nikotin verwenden
- Hoher Liquidverbrauch
- Nicht geeignet zum Rauchstop
- Keine Fertigliquids erhältlich
- Erfahrung notwendig
- Durch die benötigte niedrige Ohm-Zahl nicht ungefährlich

Mehr Informationen zu DL-Dampfen bzw. Sub-Ohm-Dampfen können Sie unter in unserem Blog nachlesen.

Backendampfen vs. Lungendampfen

Backendampfen ist der Klassiker, mit dem schon Millionen Menschen den Umstieg von Tabak auf die E-Zigarette geschafft haben. Niedriger Liquidverbrauch, auch notwendige hohe Nikotinstärken und Fertigliquids mit einfach zu bedienender Hardware sprechen deutlich für sich. MTL-Dampfen ist eine zuverlässige, sehr zigarettenähnliche Zugtechnik mit wenigen Fehlerquellen. Wir empfehlen Einsteigern in die Welt des Dampfens die MTL-Zugtechnik, mit Tabak-Liquids und Frucht-Liquids.

Wenn man nicht so sehr wert auf die hohen Nikotinstärken legt, Dampfen eher ein geschmackvolles Hobby ist und man einige Erfahrung aufweist, dann ist Lungendampfen eine interessante Variante: mit großen Wolken und unzähligen Einstellmöglichkeiten der Hardware, verschiedenen Coils und der Zusammensetzung der Liquids bietet die Zugtechnik DTL-Dampfen zahlreiche Nuancen für neue Geschmackserlebnisse. Allerdings muss man zum DL-Dampfen schon etwas Erfahrung und hochwertige Hardware mitbringen, sonst endet das Dampfen schnell mit Unzufriedenheit. Für das Lungendampfen eignen sich komplexe Aromen und Mischungen, die man spielerisch ergründen kann.

FAQs:

Wie oft zieht man an einer E-Zigarette?

Als Faustregel beim MTL-Dampfen gilt: 10 bis 12 Züge entsprechen einer Zigarette. Beim DL-Dampfen macht man nur einzelne Züge.

Wie viel Ohm sind beim Backendampfen sinnvoll?

Der Widerstand beim Backendampfen liegt üblicherweise im Bereich von 0,8 bis 2,5 Ohm. Viele Backendampfer empfinden einen Widerstand im mittleren Teil dieses Bereichs als angenehm. Letztendlich ist es aber eine individuelle Entscheidung jedes einzelnen Dampfers, in welchem Ohm-Bereich sich das beste Dampfgefühl entwickelt.

Wofür stehen MTL und M2L bei E-Zigaretten?

MTL und M2L sind Abkürzungen für die Inhalationstechnik Backendampfen. Sie stehen für „mouth to lung“, also eine Inhalation des Dampfes einer E-Zigarette vom Mund zur Lunge.

Was meint DL, DTL, D2L bei E-Zigaretten?

Die Abkürzungen DL, DTL und D2L stehen alle für die gleiche Inhalationstechnik, nämlich das Lungendampfen einer E-Zigarette. Sie kommen aus dem Englischen und meinen „direct to lung“, also dass direkt in die Lunge inhaliert wird.

E-Zigaretten: Was bedeutet vapen und VAPE?

Vapen ist nur der englische Ausdruck für Dampfen und kommt vom englischen Vapour (Dampf). Eine VAPE ist nur der Ausdruck für die Dampfe, also die E-Zigarette.

Thomas Mrva

Geschäftsführer und Mitgründer von happy liquid.
Mediziner, Dampfer, Vorsitzender im DIN-Arbeitskreis
„E-Zigarette und Liquids für E-Zigarette“, 2. Vorsitzender
des „Bündnis für Tabakfreien Genuß e.V.“

Bildnachweis: Pascal Kiszon/Getty