Explodierende Akkus und Akkusicherheit

In den Medien wird wieder einmal von explodierenden Akkus berichtet. Wir klären auf, wie es zu Problemen mit Akkus kommen kann und ob hier überhaupt eine Gefahr durch Akkus in E-Zigaretten oder anderen Geräten besteht!

Akkus
Akkus in E-Zigaretten, laut Medien die neue Gefahr!

Über Akkus

Akkus (kurz für Akkumulatoren) sind wiederaufladbare Batterien, die weltweit in vielfältigen Größen und Formen eingesetzt werden. Von Smartphones bis E-Bikes, Werkzeugen, Zahnbürsten, Spielzeuge und E-Autos, die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Ohne moderne Akkus wäre das heutige Leben so nicht so einfach zu gestalten. Mal schnell eine Email von Unterwegs, oder das nächste Restaurant googeln? Ohne Akkus nicht möglich.

Die vorherrschenden Akkus sind Li-Ionen (Lithium-Ionen) Akkus, die sich durch eine hohe Sicherheit, häufige (und schnelle) Aufladung und lange Lebenszeit auszeichnen. In E-Zigaretten werden häufig 18650er Akkus (weitere Dimensionen 21700, 18350) verwendet. Oder aber vom Hersteller ab Werk fest eingebaute Akkus, die man im normalen Gebrauch nicht entfernen kann.

Moderne Akkus sind kleine Kraftwerke für die Hosentasche, die mit wenig Gewicht und kleiner Größe hohe Mengen an Energie speichern können. Und das eigentlich sehr ungefährlich. Nur selten kommt es bei korrekter Benutzung zu Problemen!

Wieso gibt es Probleme mit Akkus?

Akkus werden heutzutage als Massenprodukt hergestellt, täglich werden Millionen Stück davon produziert. Dies kann natürlich zu Qualitätsproblemen führen. Und inzwischen werden Akkus, wie viele andere Produkte auch, gefälscht. Bei Fälschungen gibt es keine korrekten Angaben zur Nutzung und auch keine Qualitätskontrollen. Auch Fehlbenutzungen und Schäden können zu Akkuproblemen führen.

Trotzdem sind Akkus, bei korrekter Benutzung, sehr sicher und Probleme sehr selten! Die Probleme in den Medien kamen bisher durch billige Akkus und nachgebaute Geräte. In Deutschland erworbene E-Zigaretten sind sicher und ungefährlich in der Handhabung!
Übrigens: die häufigsten Akku-Probleme gibt es bei Smartphones ( als Beispiel Samsung Galaxy Note 7 oder Apple iPhone)

Ursachen für explodierende Akkus

In einem Akku ist ein Cocktail der modernen Chemie als Stromspeicher vorhanden. Bei Problemen kann der Akku erhitzen und sehr schnell bis zu 1000°C durch die thermische Reaktion des enthaltenen Lithiums erreichen. Dadurch bläht sich der Akku auf und entwickelt ungeheure Kräfte, sogar bis zur Explosion.

  • Qualitätsmängel
  • Produktfälschungen
  • Fehlerhafte Konstruktion
  • Physische Beschädigungen
  • Kurzschluss
  • Ladevorgang
  • Hitze
  • Falsche Lagerung und Transport
  • Überlastung

Wie kann man sich vor explodierenden Akkus schützen?

Diese Tipps, um eine Akku-Explosion zu verhindern gelten nicht nur für E-Zigarretten Akkus, sondern für alle Anwendungen, bei denen Akkus zum Einsatz kommen.

  • Akkus nur neu und im Fachhandel kaufen, so beugt man Qualitätsmängeln vor und muss sich um Produktfälschungen keine Sorgen machen. Und man bekommt auch den passenden Akku für den EInsatzbereich!
  • Akkus pfleglich behandeln: Akkus dürfen niemals beschädigt werden! Egal ob im Smartphone oder in der E-Zigarette, ein beschädigter Akku ist gefährlich! Die häufigste Ursache für Beschädigungen ist übrigens ein Sturz!
  • Akkus niemals kurzschliessen oder mit beschädigter Hülle einsetzen (Der Schrumpfschlach um den Akku ist eine wichtige Isolierung, ohne die es zu einem Kurzschluss kommen kann!)
  • Beim Laden von Akkus nur das vorgesehene Ladegerät verwenden! E-Zigaretten Akkus sollten (falls entnehmbar) in einem separaten Ladegerät geladen werden, nicht per USB-Kabel.
  • Akkus nie unbeaufsichtigt Laden, zum Beispiel: über Nacht. Beim Aufladen immer einen nicht-brennbaren Untergrund bevorzugen! Niemals im Bett oder auf dem Teppich laden! Und Akkus beim Aufladen niemals bedecken!
  • Akkus mögen normale Temperaturen, vor allem verkraften sie keine Hitze. Darum nie geladene Akkus im Auto liegen lassen!
  • Beim transportieren von Akkus immer darauf achten, dass die Pole keinen leitenden Kontakt haben können. Kleingeld und Schlüssel in der Hosentasche können schon für einen Kurzschluß ausreichen! Beim Transport besser den Akku in eine Transportbox aus Plastik oder Silikon stecken, dann ist er gesichert. Als kostenfreie Möglichkeit: die Pole mit Klebeband abkleben.
  • Akkus nur für den vorgeschriebenen Einsatzzweck verwenden, lieber nachfragen, wenn man sich nicht sicher ist. Dies ist vor allem für mechanische E-Zigaretten ohne Schutzelektronik wichtig. Je nach Wicklung ist man schnell im Bereich eines Kurzschlusses! (Dies ist oft bei DL-Dampfern und Selberwicklern ein Problem. Bei Wicklungen unter 1 Ω wird ein Akku stark belastet!)
  • Akkus in Geräten immer ausgeschaltet transportieren, so kann das Gerät (gerade bei E-Zigaretten) nicht versehentlich in der Hosentasche feuern.
  • Bei E-Zigaretten (gerade Tubes) müssen immer Entgasungslöcher vorhanden sein, dadurch kann sich bei Akkuproblemen kein Überdruck aufbauen.

Wie erkenne ich einen gefährlichen Akku?

Oft kann man Anzeichen für Probleme schon im Vorfeld erkennen: plötzlich verlängerte Ladezeit kann so ein Problem sein oder ein schnellerer Leistungsabfall als früher. Ein großes Alarmzeichen ist eine Erwärmung. Akkus die im Betrieb oder während dem Ladevorgang Wärme entwickeln sind gefährlich! Beschädigte Akkus sind auch sofort auszutauschen!

Beschädigte Akkus erkennen

  • Sind die Pole in Ordnung? Oxidierte oder eingedrückte Pole sollte man austauschen!
  • Ist die Hülle unbeschädigt? Akkus mit einem beschädigtem Schrumpfschlauch austauschen!
  • Sind andere Defekte zu erkennen? Dellen und Akkus passen nicht zusammen, besser einen neuen Akku kaufen!
  • Fühlt der Akku sich zu warm an? Lieber einen neuen verwenden!
  • Auf die Lebensdauer achten! Auch Akkus altern und sollten dann ausgetauscht werden

Tipps für eine lange Akkulebensdauer

Mit paar kleinen Tipps hat man lange (und sicher) Freude an seinem Akku:

  • korrekte Lagerung (hohe Temperaturen vermeiden)
  • vorsichtiger Transport
  • Ladung zwischen 20% und 80%
  • keine Schnellladegeräte benützen (oder nur wenn vom Hersteller vorgeschrieben)
  • Akkus nicht mit 100% lagern
  • Qualitätsakkus benützen

Und wenn der Akku doch defekt ist – die richtige Entsorgung

Wenn der Akku doch mal am Ende seiner Lebenszeit angekommen ist, ist die richtige Entsorgung um so wichtiger! Die Umwelt wird es Ihnen danken! Akkus enthalten wertvolle Rohstoffe, die recycelt werden können. Also Akkus nie im Hausmüll entsorgen!
Akkus mit abgeklebten Plus-und Minus-Polen gehören in die Sammelboxen (in jedem Elektronikmarkt und Supermarkt zu finden), oder beim E-Zigaretten Fachgeschäft abgeben. Dort kann man sich auch noch einen passenden neuen Akku für die E-Zigarette holen.
Festverbaute Akkus in E-Zigaretten (zum Beispiel in POD-Systemen) können ebenfalls bei den Verkaufstellen oder beim Wertstoffhof abgegeben werden.


Thomas Mrva happy liquid

Thomas Mrva

Geschäftsführer und Mitgründer von happy liquid.
Mediziner, Dampfer, Vorsitzender im DIN-Arbeitskreis
„E-Zigarette und Liquids für E-Zigarette“, 2. Vorsitzender
des „Bündnis für Tabakfreien Genuß e.V.“