CBD-Liquids

Im Prinzip sollte in einem CBD-Liquid kein Cannabis nachweisbar sein. Da es aber sehr viele verschieden Arten gibt, wie man CBD gewinnt, können theoretisch Spuren von Cannabis oder Abbauprodukte enthalten sein. Je nach Herstellungsart und Ursprung des CBDs finden Chemiker auch problematische Substanzen wie THC oder THC-Abbauprodukte darin. Falls das CBD durch Synthese (künstlich) gewonnen wurde, können Cannabis-Dampfer Verunreinigungen so gut wie ausschließen.

Das ist selbst mit einem Blick auf das Flaschenetikett schwer zu sagen. Von „im Prinzip keines“ bis zur angegebenen Menge an CBD ist alles möglich. Viele CBD-Liquids erweisen sich als Mogelpackung. Eine Untersuchung des BfR hat extreme Abweichungen zwischen Inhaltsangabe und tatsächlichem CBD-Gehalt ergeben. Nur in 15% der Proben entsprach der tatsächliche CBD-Gehalt dem deklarierten Inhalt. In manchen der extrem teuren CBD-Liquids konnte kein CBD nachgewiesen werden.

Die üblichen Inhaltsstoffe eines CBD-Liquids sind PG, VG, Aroma und CBD. Oft ist aber nicht drin, was auf der Verpackung steht – zumindest nicht in der angegebenen Menge.
Laut einer Studie aus Baden-Württemberg, in der 57 E-Liquids untersucht wurden, sind CBD-Liquids manchmal durch Vitamin-E „verunreinigt“. Der THC-Gehalt wurde bei zehn der untersuchten CBD-Liquids beanstandet. Insgesamt wurden bei einem Teil der Proben verbotene Aromastoffe nachgewiesen, oft ließ die korrekte Kennzeichnung zu wünschen übrig.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, CBD aus Hanf zu gewinnen:
Öl-Extraktion
CO₂-Extraktion
Ethanol-Extraktion
Kohlenwasserstoff-Extraktion
Danach muss das CBD-Extrakt isoliert und in reines CBD überführt werden. Abhängig vom Extraktionsverfahren ist eine Reinigung des CBD-Extraktes notwendig, sonst können unerwünschte und auch giftige Substanzen im Liquid auftreten können. Dieses reine CBD kann dann als Inhaltsstoff für Liquids und damit quasi zum CBD dampfen verwendet werden.

CBD soll eine schmerzlindernde, beruhigende und Angst lösende Wirkung haben. Erste (medizinische) Studien haben eine gewisse Wirkung nachweisen können, allerdings bei oral verabreichten Arzneimitteln.

Frei verkäufliche CBD-Produkte haben aufgrund der Zubereitung, Konzentration oder Einnahme oft eher geringe oder gar keine Wirkung, dafür umso mehr Nebenwirkungen. Unerwünschte Begleiterscheinungen von CBD können Schlafstörungen und Benommenheit bis hin zu Unwohlsein und Hautausschlägen sein. Beim Dampfen kann man über die Bioverfügbarkeit des enthaltenen CBDs noch kaum etwas aussagen, dadurch ist die Wirkung schwer abzuschätzen.

Über die Wirksamkeit von CBD in Liquids gibt es noch keine verlässlichen Ergebnisse. Dies mag auch daran liegen, dass eine deutsche Studie zum Teil kaum oder kein CBD in den angeblichen CBD-Liquids gefunden hat. Dafür wurden in fast 50% der untersuchten Proben teils relevante Mengen an THC gefunden.

Die individuelle Dosierung von CBD sollte durch einen Arzt erfolgen. Von einer Selbstmedikation ist deutlich abzuraten. Gerade falls das CBD wegen Schmerzen, innerer Unruhe oder Angstzuständen eingenommen werden soll, sollte immer ein Facharzt die Ursache untersuchen.
Nachdem in den in Baden-Württemberg untersuchten CBD-Liquids die CBD-Menge praktisch immer unter dem angegebenen Gehalt war, sind die CBD-Liquids nicht sinnvoll anzuwenden. Teilweise war der CBD-Gehalt sogar unter 15% der aufgedruckten Angabe bzw. überhaupt nicht nachweisbar!

In Deutschland hergestellte CBD-Liquids sollten unbedenklich sein – aber eben unsinnig und nutzlos. In der Regel handelt es sich beim angepriesenen CBD dampfen um Etikettenschwindel.
Achtung: Niemals Cannabis-Öl in den Verdampfer geben! Wenn man unbedingt Cannabis dampfen möchte, dann auf ein CBD-Liquid eines vertrauenswürdigen deutschen Herstellers zurückgreifen.

Das ist schwierig zu beantworten. Ob CBD legal ist oder nicht, hängt u.a. vom Bundesland ab. Gerade Bayern und Baden-Württemberg sind hier sehr streng. Außerdem kann es sein, dass CBD (auch in Liquids) eine Zulassung als Arzneimittel oder zumindest als neuartiges Lebensmittel braucht. Bis jetzt ist noch keine Zulassung erteilt worden, also bewegt man sich hier in einer Grauzone. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und Verbraucherzentrale ist die „Verkehrsfähigkeit“ mangels Zulassung als Novel Food oder Arzneimittel nicht unbedingt gegeben. Sprich: Aus Behördensicht sind CBD-Liquids (derzeit) illegal.
Wenn versehentlich THC in den Liquids enthalten ist (dies kann eventuell durch eine mangelnde Reinigung des Extraktes oder durch natürliche Abbauprozesse im Liquid erfolgen), kann dies bei Abgabe sogar einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) darstellen. Weiterhin sind CBD-haltige Produkte aus zertifiziertem EU-Nutzhanf nur zu wissenschaftlichen oder gewerblichen Zwecken gestattet. Sie dürfen folglich nicht an Privatkunden verkauft werden.