Sub-Ohm-Dampfen

Dampfer, die E-Zigaretten konsumieren, werfen mit Begriff wie MTL um sich und behaupten, DL dampfen sei intensiver. Ist Sub-Ohm-Dampfen schädlich? Was ist das überhaupt? Wir bringen Licht in den Sub-Ohm-Dschungel und klären Sie auf, was die Unterschiede zwischen MTL, DL und Sub-Ohm-Dampfen ist, welche Ausstattung Sie benötigen, wie Sie die Dampfentwicklung beeinflussen können und wie Sie die richtige Nikotinstärke für Ihr Sub-Ohm-Liquid finden.

Was ist Sub-Ohm-Dampfen ?

Sub-Ohm-Dampfen (auch DL-Dampfen) ist das Dampfen mit einer Verdampferspule (Coil) mit einem Widerstand unter 1 Ohm mit einer großen Luftmenge (Airflow). Sub-Ohm heißt also nichts anderes als „unter einem Ohm“ und bezieht sich auf den gewickelten Widerstand der Coil. Im Unterschied zum Backendampfen (MTL-Dampfen) zieht man den Dampf beim Sub-Ohm- oder DL-Dampfen direkt in die Lunge.

Wie funktioniert Sub-Ohm-Dampfen?

Richtiges Sub-Ohm-Dampfen erfordert die richtige Hardware (Verdampfer und Akkuträger), das richtige Liquid (viel VG, wenig Nikotin) und die richtige Zugtechnik: bei maximal geöffneter Airflow Control an der E-Zigarette wird tief und direkt in die Lunge eingeatmet.

Sub-Ohm-Dampfen ergibt durch die riesige Luftmenge sehr große Dampfwolken, mit einem wärmeren Dampf als beim Backendampfen. Hierbei ist nicht das Nikotin (in Sub-Ohm-Liquids ist weniger Nikotin enthalten) ausschlaggebend, sondern die entstehende Dampfwolke. DL-Dampfen verbraucht deutlich mehr Liquid und auch die Akkus sind schneller leer. Eine große Wolke entspricht einem hohen Liquidverbrauch. Die Atemtechnik muss für das DL-Dampfen gelernt werden, damit die Dampfmenge den eigenen Vorstellungen entspricht.

Die Dampfmenge ist wesentlich von der Zugtechnik, der Größe der Airflow-Control und dem gewählten Liquid abhängig. Passt all dies zusammen, steht riesigen Dampfwolken nichts mehr im Weg.

Was muss ich beim Sub-Ohm-Dampfen beachten?

  • Hardware: Das benötigen Sie zum Sub-Ohm-Dampfen
    Sie benötigen einen Sub-Ohm-tauglichen Verdampfer mit entsprechend niedrig gewickelten Verdampferköpfen und einem sehr großen Luftfluss. Achten Sie bei fertigen Verdampferköpfen auf große Öffnungen im Coil, damit auch immer genug Liquidnachfluss vorhanden ist. Ob Sie lieber einen Tank-Verdampfer oder einen Tröpfler benutzen, ist rein Ihrer Vorliebe überlassen. Wichtig: Das DripTip (Mundstück), das ist der zusätzliche Aufsatz auf dem Verdampfer, über den der Dampfer an seiner E-Zigarette zieht, sollte aus möglichst wenig hitzeleitenden Materialien (Teflon, POM, Glas) bestehen und braucht notwendigerweise einen großen Innendurchmesser. Andernfalls können die Lippen sehr heiß werden.
    Der Akkuträgersollte zwei oder mehr Akkus beherbergen, damit die benötigten hohen Wattzahlen problemlos erreicht werden. Ein Akkuträger mit eingebauter Sicherheitselektronik ist sehr empfehlenswert, genauso die Investition in hochstromfähige Markenakkus.
  • Müssen Sub-Ohm-Dampfer selbst wickeln?
    Inzwischen bieten viele Hersteller diverse Verdampferköpfe auch für das Sub-Ohm-Dampfen an. Dabei gibt es Verdampferköpfe vom „milden“ DL-Bereich knapp unter einem Ohm bis hin zu fertigen Coils mit weniger als 0,2 Ohm.
  • Coils richtig wechseln
    Bei fertigen Coils müssen Sie nur darauf achten, dass der Verdampfer zum Coil passt. Als Tipp: Geben Sie vor dem Coil-Einbau einen Tropfen Liquid in die Verdampferspule und benetzen Sie die (wattierten) Löcher leicht. So wird die Watte gleichermaßen schnell feucht und Sie vermeiden einen Dry-Hit.
    Bei SelbstwickelVerdampfern benötigen Sie Werkzeug, Wickelhilfe, Watte, Draht und Erfahrung. Es empfiehlt sich ein Akkuträger mit Widerstandsmessung zur Coil-Überprüfung.
  • Hitze kontrollieren
    Wenn die E-Zigarette zu heiß wird: Pause machen. Die Pausen zwischen den Zügen müssen viel länger als beim MTL-Dampfen sein, da sonst der Verdampfer sehr heiß werden kann.
    Als Tipp: Beginnen Sie schon vor dem Feuern mit dem Inhalieren. Das verhindert eine Überhitzung.
  • Wie niedrig darf der Widerstand beim DL-Dampfen sein?
    Der Widerstand der Coil wird durch den Akkuträger limitiert. Manche elektronischen Akkuträger haben eine eingebaute Begrenzung als Sicherheitsfunktion.
    Wenn die Ohm-Werte sehr niedrig sein sollen, dann bleibt oft nur noch ein mechanischer Akkuträger (Mech Mod). Dieser hat keinerlei Sicherheitsfunktionen und ist deshalb auch nur sehr eingeschränkt zu empfehlen. Sub-Ohm-dampfen ist fast schon ein Kurzschluss!
  • Wie finde ich die richtige Nikotinstärke für Sub-Ohm-Dampfen?
    Die richtige Nikotinstärke beim Sub-Ohm-Dampfen unterscheidet sich stark von der richtigen Nikotinstärke beim MTL-Dampfen. Meistens ist die Nikotinstärke im Bereich von 0 mg/ml bis maximal 6 mg/ml. Tasten Sie sich vorsichtig an die für Sie geeignete Nikotinstärke heran.

Welche Liquids eignen sich zum Sub-Ohm-Dampfen?

  • Gibt es spezielle Liquids für Sub Ohm?
    Liquids für das Sub-Ohm-Dampfen unterscheiden sich deutlich von den „normalen“ MTL-Liquids: einerseits durch den niedrigen Nikotingehalt, andererseits durch den erhöhten VG-Gehalt. Geschmacklich sind sie oft etwas intensiver, oft mit kühlenden Inhaltsstoffen. Gerne werden auch Liquids mit Kuchen- oder Süßigkeiten-Geschmack gedampft.
  • Warum schmecken Liquids für Sub Ohm intensiver?
    Die große Dampfmenge bringt auch viele Aromastoffe zum Gaumen. Dadurch kommt ein intensiverer Geschmack zustande. Es gibt auch andere Aromamixturen, die insgesamt durch manche Inhaltsstoffe (Cooling-Agent) länger im Mund verbleiben.
  • Warum erzeugen Liquids für Sub Ohm mehr Dampf?
    Für die großen Dampfwolken ist das VG verantwortlich. Glycerin (VG) sorgt für einen stabilen, dichten Dampf. Je höher der VG-Anteil ist, desto dichtere Dampfentwicklung ist möglich. Propylenglykol (PG) ist eher für die Aromaentfaltung wichtig.
  • Wieviel Ohm für wieviel Dampf?
    Die Dampfmenge hängt von vielen Faktoren ab: von dem Verdampfer, der Wattzahl, der Wicklung, der Tiefe des Inhalierens, dem Liquid und mehr. Die Dampfmenge lässt sich daher schwer vorhersagen.

Sub Ohm dampfen – ein Fazit

Beim Sub-Ohm-Dampfen ziehen Sie den Dampf direkt in die Lunge. Die geeignete Zugtechnik dafür müssen Sie erst herausfinden, ebenso die Nikotinstärke. Die Dampfmenge hängt sowohl von der Zugtechnik, dem VG-Anteil des Liquids – je höher, desto mehr Dampf – und der Ausstattung der E-Zigarette ab. Für DL-Dampfen unter einem Ohm sind die Anforderungen an die Hardware nämlich komplexer als an das Backendampfen. Probieren Sie diese Dampftechnik mal aus und decken Sie sich mit leckeren Sub-Ohm-Liquids für feine Dampfwolken ein oder probieren Sie Liquids selbermischen aus!


Thomas Mrva happy liquid

Thomas Mrva

Geschäftsführer und Mitgründer von happy liquid.
Mediziner, Dampfer, Vorsitzender im DIN-Arbeitskreis
„E-Zigarette und Liquids für E-Zigarette“, 2. Vorsitzender
des „Bündnis für Tabakfreien Genuß e.V.“